Für das Mittag- oder Abendessen brauchen Sie jedoch mehr Zeit und müssen den königlichen Hof überqueren, wo einst Kutschen und Pferde unterwegs waren. Besuchen Sie das Restaurant Cozinha Velha und lassen Sie sich verzaubern.
Das Restaurant befindet sich in der ehemaligen Küche des Palastes von Queluz und hat seine grundsätzliche Charakteristik erhalten. Der Tisch, auf dem die Desserts angerichtet sind, für die das Restaurant so bekannt ist, diente schon zu Königszeiten zum Zubereiten der Speisen. Die alten Kamine und das Kupfergeschirr an den Wänden sind ebenfalls aus dieser Zeit erhalten. Unter dem Kamin befindet sich ein Spieß, an dem ganze Rinder oder Schweine gebraten wurden, und es gibt unzählige Stangen zum Räuchern der Würste vom Wild.
Wählen Sie einen Platz in der Nähe des Kamins oder am Fenster mit Blick auf den Garten und den Eingang zum Palast von Queluz. Die Holzdecke, die Guillotine-Fenster und die einfache und elegante Anordnung der Tische schaffen eine Atmosphäre, in der Sie das Essen in vollen Zügen genießen können. Lassen Sie sich in eine andere Welt versetzen, in der Frauen mit langen Röcken am Herd standen und in großen Kupfertöpfen rührten. Der Spülstein ist im Original erhalten geblieben. Die Gemälde zeigen Jagdszenen.
Bevor Gräfin Almeida Araújo dieses Restaurant einst eröffnete, machte sie sich in Frankreich auf die Suche nach vielen Rezepten und bildete ihr Personal gezielt aus, um dieses Restaurant zu einem großen Erfolg zu machen. Die Vorspeisen bestehen aus einer Auswahl an regionalen Spezialitäten, nicht nur der Lissaboner Region, sondern aus allen Regionen des Landes.
Stockfischbällchen, Tintenfischsalat und Stockfischsalat (aus sehr feinen Stockfischstückchen, sehr aromatisch, aber nicht zu salzig zubereitet) gehören zu diesen sehr erfrischenden Vorspeisen, die eine Vorstellung davon geben, was das Meer um Portugal zu bieten hat. Die Spezialitäten des Hauses sind der Bacalhau Espiritual (Tipp: Bestellen Sie Ihr Essen vorab, denn die Zubereitung dieses vorzüglichen Stockfischsoufflés dauert etwa 45 Minuten), die Seezunge in Blätterteig, eines der Vorzeigegerichte des Hauses, mit dem hochrangige Gäste empfangen wurden, und das Chateubriand, ein fantastisches Rinderfilet von fast einem halben Kilo (400 g), das zwischen zwei Steaks auf Holzkohle gegrillt wird, um schön saftig zu bleiben.
Was die Nachspeisen betrifft, so gibt es auch geschnittenes Obst und Eisbecher mit zwei Kugeln. Aber geben Sie es zu: In diesem Restaurant macht das keinen Sinn. An diesem historischen Ort bedarf es keiner großen Fantasie, um sich vorzustellen, wie die Jäger den Raum betraten und ihre erlegten Rebhühner und Hasen auf den schweren Steintisch legten, von dem man bis heute noch nicht weiß, wie er einst transportiert wurde. Treten Sie näher ohne Angst. Was Sie erwartet, ist phänomenal. Die traditionellen portugiesischen Süßspeisen sind sehr vielseitig, denn die jüngeren Töchter der Adeligen gingen oft nicht aus Berufung im Kloster, sondern weil nicht genug Geld für die Bezahlung ihrer Aussteuer vorhanden war. Und auch hatte man kein Interesse daran, Besitztümer aufzuteilen, die man durch Zweckehen doch vergrößern konnte. So fanden viele junge Frauen, die vormals das gute Leben gewohnt und nun im Kloster eingesperrt waren, ihren einzigen Trost in der Herstellung und Verfeinerung von Süßspeisen. Mit sehr viel Zucker, Eiern, Mandeln und Kürbis waren sie in der Lage, wahrhaft paradiesische Momente auf Erden zu schaffen.
Selbst wenn Sie schon mehr als satt sind, versäumen Sie es nicht, den „Pudim Marfim“, den karamellisierten Elfenbeinpudding, zu probieren, der unglaublich leicht und wohlschmeckend ist.