Lisbon Story

Rundgang Fado

Lernen Sie die typischen Viertel des Fados kennen und entdecken Sie unvergessliche Orte.

Über diese Route

Geschichte des Fado

Es ist zwecklos, den Fado erklären zu wollen. Wer es versuchte, verlor sich in widersprüchlichen Quellen und Angaben widersprüchlicher Zeitpunkte und fand keine Spur von ihm. Einige Stimmen behaupten, dass er aus den arabischen Gesängen der Menschen entstand, die nach der christlichen Reconquista das Stadtviertel Mouraria gründeten. Andere glauben, dass er das mittelalterliche "Chansons de geste" ablöste, obwohl auch gemutmaßt wird, dass er sich aus der im 18. und 19. Jahrhundert populären Modinha entwickelte und mit dem aus Angola stammenden Lundu verschmolz.

Wollen Sie wirklich den Ursprung des Fado kennen? Warum eigentlich, wenn ihm das Geheimnis so gut bekommt? Lauschen Sie ihm dort, wo er zuhause ist, in den Straßen der typischen Viertel Lissabons, und lassen Sie sich von ihm und seinen improvisierten Gitarrenklängen verführen. So finden Sie ihn.

Das Wort Fado kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "Schicksal". Etwas so Schweres und Ernsthaftes wie das Schicksal zum Ursprung zu haben, hat seinen Charakter geprägt. Deshalb singt er so gern von starken Gefühlen, von Liebeleien und dem Ende der Liebe, von Verrat, Eifersucht, Rache und Unglück. Aber anders als behauptet wird, ist der Fado nicht immer traurig. Er ist oft frech und bohemienhaft und versteht es wie sonst niemand, den Geist seines Volkes - der Fischhändlerinnen, der Seeleute, der Taugenichtse, der Spitzbuben, letztendlich des ganzen Nachtlebens von Lissabon - zu besingen.

Die einzige Gewissheit hinsichtlich der Ursprünge des Fado besteht darin, dass er im Herzen dieser Stadt geboren wurde und Frucht einer kulturellen Vermischung von Mauren und Seeleuten ist. Deshalb die Liebesbeziehung zu ihren Jahrhunderte alten Vierteln und ihren engen maurischen Gassen, die die Hänge hinunter zu den Kais führen.

Trotz seines volkstümlichen Charakters verführte das Lied Lissabons auch die aristokratische Boheme; so wurde der Mythos der Liebesbeziehung zwischen einem Aristokraten, dem Grafen von Vimioso, mit Maria Severa Onofriana (1820-1846), eines wegen ihres Gesangstalents angesehenen Freudenmädchens, zu einem Teil der Geschichte des Fado. Viele Fados haben diese Legende aufgegriffen, und sogar ein Roman wurde über sie geschrieben.

Der älteste Fado ist der "Fado des Matrosen", der als Vorbild für alle anderen diente. Aus dieser gemeinsamen Wurzel entstanden viele Richtungen mit unterschiedlichen Stilen: Der traditionelle Fado der typischen Viertel Lissabons (Fado castiço), der aristokratische Fado (Fado aristocrato), der heitere und tanzbare Fado (Fado corrido) und der Bohemien-Fado (Fado boémio) sind einige Beispiele dieser alten Lissabonner Lieder.

Bevor es üblich wurde, Fado in darauf spezialisierten Lokalen zu hören, war das Lied Lissabons eine Angelegenheit von Amateur-Künstlern. Die Fado-Lokale entstanden erst in den 30er Jahren, vor allem im Bairro Alto. Diese Entwicklung führte den Fado weg von der Improvisation, was allerdings nicht das Ende der kleinen Tavernen bedeutete, in denen spontane, vom Augenblick inspirierte Auftritte stattfinden.

Die ersten in Portugal produzierten Schallplattenaufnahmen stammen vom Anfang des 20. Jahrhunderts; allerdings befand sich der nationale Markt zu dieser Zeit noch in seiner Anfangsphase, und auf dem internationalen Markt waren diese fremden und süßen Lieder aus Lissabon vollkommen unbekannt.

Die goldene Epoche des Fado beginnt in den 40er Jahren. Ab diesem Jahrzehnt und bis in die 60er Jahre vermehren sich die Talente und werden große Stars wie Amália geboren, die schließlich den Fado in der ganzen Welt verbreiten und ihm in der Szene der World Music zu Anerkennung verhelfen.

In jüngerer Zeit hat eine neue Generation von Fado-Sängern und Instrumentalisten neue Klangelemente in den Fado eingebracht, die ihm ungeahnte Facetten verleihen, ohne dabei seinen Charakter zu verändern.

Im November 2011 wurde der Fado von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit erklärt. Und die Geschichte des Fado endet hier natürlich nicht...

Glossar

Amaliano

In Bezug auf Amalia Rodrigues, eine Ikone des Fado.

Casa de fado

Bezeichnung von Restaurants, in denen Fado gesungen wird.

Desgarrada

Eine "Desgarrada de fado" ist ein Fado, bei dem sich mehrere Sänger gegenseitig herausfordern.

Destino

Im Fado ist "Destino" ein vielbeschworener Schicksalsort, da er nostalgische Gefühle inspiriert, die so typisch für das Lied Lissabons sind.

Fadinho chorado

Fado mit Versen, die Traurigkeit inspirieren.

Fadista

Fado-Interpret.

Fadistagem

Leben eines Fado-Interpreten; Gruppe von Fado-Interpreten.

Fado-canção

Weniger traditionelle Fado-Version mit Instrumentalbegleitung zusätzlich zur portugiesischen Gitarre und Viola.

Fado castiço

Traditioneller Fado der typischen Viertel von Lissabon.

Fado corrido

Heiterer, tanzbarer Fado mit mehreren, sich gegenseitig herausfordernden Sängern.

Fado marialva

Heiterer Fado mit vielen Bezügen zur Stierkampftradition.

Fado menor

Melancholischer, trauriger und wehmütiger Fado.

Fado vadio

Bezeichnet einen improvisierten, hauptsächlich von Amateuren gesungenen Fado. Normalerweise ohne kommerzielle Zielsetzung.

Guitarra portuguesa

Die portugiesische Gitarre ist das Hauptinstrument des Fado und wurde früher als maurische Gitarre bezeichnet, da sie der Laute ähnelt, die Araber im 7. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel einführten. Sie besteht aus sechs Paar Saiten und hat mehrere Anpassungen hinter sich; was allerdings blieb, war der für den Fado geeignete Beginn mit den Saiten der höheren Töne.

Mouraria

Typisches Viertel von Lissabon, das von einigen Experten als mögliche Geburtsstätte des Fado bezeichnet wird; Viertel in dem die Severa, eine mythische Figur des Fado, lebte und starb.

Noturno

Aristokratischer, in den Salons gesungener Fado.

Saudade

Ein portugiesisches Wort, das man nicht übersetzen kann und deshalb als Ausdruck eines charakteristischen Gefühls des portugiesischen Volkes gilt. Eines der vom Fado am meisten besungenen Themen.

Severa

Maria Severa Onofriana (1820-1846), Freudenmädchen und Sängerin, im Volksmund Severa genannt, wird als erste professionelle Fado-Interpretin Lissabons betrachtet. Ihre Romanze mit einem Edelmann, dem Grafen von Vimioso öffnete ihr die Tür zu den Salons der Aristokratie, in denen sie bei mehreren Gelegenheiten auftrat. Sie lebte und starb in der Mouraria, dem typischen Stadtviertel Lissabons, das von vielen als Geburtsstätte des Fado betrachtet wird.

Xaile

Ein Schultertuch, das zur traditionellen Kleidung der Fado-Interpreten gehört.

Verbenas

Nächtliche Volksfeste, in denen häufig Fado gesungen wird.

Künstler

Alain Oulman

15 Juni 1928 - 29 März 1990 (Komponist)

Alain Oulman, Sohn eines in Portugal lebenden französischen Ehepaars, war einer der wichtigsten Komponisten in der Geschichte des Fado. Fasziniert von der Stimme Amalias komponierte er für sie einige der größten Erfolge aus ihrem Repertoire wie "Gaivota", "Com que Voz" und "Maria Lisboa". Im Laufe ihrer Karriere nahm Amalia 22 seiner Kompositionen auf acht ihrer Plattenalben auf. Neben seiner musikalischen Begabung brachte Oulman auch die klassische portugiesische Dichtung in den Fado ein und trug dadurch wesentlich dazu bei, für immer dessen Entwicklung zu prägen.

Alberto Janes

13 März 1909 - 23 Oktober 1971 (komponist)

Alberto Janes, Apotheker von Beruf, aber Musiker aus Leidenschaft, signierte einige der größten Erfolge von Amalia Rodrigues wie die Fados "Foi Deus", "Vou dar de beber à dor" und "É ou não é". Einige der erfolgreichsten Alben der Diva enthalten ausschließlich seine Kompositionen. Das Vermächtnis dieses außergewöhnlich begabten Musikers fand vor allem im Fado der 70er und 80er Jahre seinen Widerhall.

Ada de Castro

13 August 1937 (Interpretin)

Für Ada Castro ist der Fado nicht etwas, was gesungen wird, sondern etwas, was "in der Kehle dessen ist, der ihn singt", und in der Tat interpretierte diese Sängerin den Fado immer mit Intensität und eigenem Stil. Sie nahm im Laufe ihrer Karriere mehr als 560 Lieder, sowohl Fados als auch Märsche, auf. Unter ihren unzähligen Erfolgen sind Lieder wie "Rosa caída", "Cigano"und "Deste-me um cravo encarnado" hervorzuheben.

 

Alfredo Marceneiro

29 Februar 1920 - 6 Oktober 1999 (Interpret, Komponist)

Alfredo Rodrigo Duarte war wegen seines Berufs (Zimmerer) als Alfredo Rodrigo Marceneiro bekannt. Zunächst sang er Fados auf volkstümlichen Tanzveranstaltungen, die er in sehr jungem Alter besuchte; als er bereits 48 Jahre alt war, widmete er sich dann ausschließlich dem Fado. Marceneiro setzte sich aufgrund seiner Interpretation des Fados durch; er teilte die gesungenen Verse nach seinem Belieben und präsentierte sich seinem Publikum immer mit den Händen in den Hosentaschen und mit einem seidenen, um den Hals geschlungenen Tuch. Er war auch Komponist; einige der heutzutage als traditionell angesehenen Fados stammen von ihm.

Amália Rodrigues

23 Juli 1920 - 6 Oktober 1999 (Interpretin)

Mit ihrer unverwechselbaren Stimme und ihrem außergewöhnlichen Interpretationsvermögen wurde Amália Rodrigues zur Ikone. Sie gilt als wichtigste Botschafterin des Fado und sang im Laufe ihrer Karriere, die 1939 begann und etwa 50 Jahre dauerte, in fünf Kontinenten. Ihr Repertoire umfasste auch anspruchsvollere Kompositionen und Autoren; Amalia leistete dadurch auch einen wichtigen Beitrag zur Modernisierung des Fado.

Ana Moura

17 September 1979 (Interpretin)

Wie verschiedene Interpreten ihrer Generation scheut Ana Moura sich nicht, Abstecher in die Popmusik zu machen, wenn sie Fado singt. Ihr besonderes Timbre und die Leidenschaft, mit der sie jede Note singt, erregte bereits sehr früh die Aufmerksamkeit der Fado-Szene. Ihre Karriere entwickelte sich auch auf internationaler Ebene sehr rasch. Sie sang in der Carnegie Hall in New York, spielte Platten mit den Rolling Stones ein und trat mit ihnen und in einer Show von Prince auf. Sie ist einer der größten und neuesten Stars des Fado.

António Chaínho

27 Januar 1938 (Gitarrist; Komponist)

António Chaínho lernte das Gitarrespielen von seinem und hatte mit 13 Jahren seinen ersten öffentlichen Auftritt. Er begleitete die größten Fadistas verschiedener Generationen und nahm an der Seite großer Solisten wie Paco De Lucia und John Williams an internationalen Veranstaltungen teil. Chaínho ist nicht nur ein hervorragender Instrumentalist, sondern auch Komponist. Er hat unermüdlich daran gearbeitet, die portugiesische Gitarre bekannt zu machen.

António Parreira

13 Juni 1944 (Gitarrist; Komponist)

Er spielt zunächst als Instrumentalist in Tascas im Alentejo, wo er geboren wurde, startet seine Karriere aber in Lissabon, wo er in den besten Fadolokalen auftritt und große Fadistas wie Alfredo Marceneiro, Amália Rodrigues, Carlos do Carmo und Tristão da Silva begleitet. Er war nicht nur ein hervorragender Instrumentalist, sondern auch Komponist; dutzende Fados stammen aus seiner Feder. Er ist Mitglied des Lehrkörpers der Gitarrenschule des Fadomuseums.

António dos Santos

14 March 1919 - 18 September 1993 (Interpret; Autor; Komponist)

In der ersten Hälfte seiner Karriere spezialisierte sich António dos Santos auf den lustigen Fado, den er in einem ganz eigenen Stil sang, der ihn rasch populär machte. Er wurde zu einem der führenden Vertreter dieser Richtung. In der 60er Jahren bekam er den Beinamen "Baladeiro de Alfama", des Viertels, in dem er fast sein ganzes Leben lang wohnte und ein sehr erfolgreiches Fadolokal betrieb. Er war nicht nur Interpret, sondern auch ein versierter Autor und Komponist. "Gaivotas em Terra" und "Partir é Morrer um Pouco" sind zwei der Lieder, die er schrieb und großen Erfolg hatten.

António Rocha

20 Juni 1938 (Interpret, autor)

Schon als kleiner Junge zeigte er die Berufung zum Fadista. Mit 13 Jahren gewann er seinen ersten Fado-Wettbewerb; mit 18 Jahren machte er den Fado zum Beruf, wobei er von der Fadista Deolinda Rodrigues gefördert wurde. Seine Popularität brachte ihm in den sechziger Jahren den Titel "König des Fado" ein. António Rocha war selbst Autor der meisten von ihm gesungenen Gedichte und legte immer Wert darauf, ein eigenes Repertoire zu haben. Er war Artist in Residence einiger der angesehensten Fadolokale und Lehrer von Interpreten in der Schule für portugiesische Gitarre des Fadomuseums.

António Zambujo

19 September 1975 (Interpret, Komponist)

Er wurde in Beja geboren und wuchs mit dem Gesang des Alentejo auf. Obwohl er bereits sehr jung begonnen hatte, Fado zu singen, sollte ihn dieser Einfluss niemals verlassen, der seinen Interpretationen und Kompositionen eine ganz besondere Melodie gab. Diese Besonderheit machte ihn in der Musikszene einzigartig. 2006 gewinnt er in der Kategorie bester männlicher Interpret den Preis Amália Rodrigues, der von der gleichnamigen Stiftung vergeben wird. Mit zwei seiner Alben, die 2008 und 2010 von der britischen Zeitschrift Songlines mit dem Preis "Top of the World Album" ausgezeichnet wurden und der Aufnahme seines Albums "Guia" in die Liste der 50 besten Alben des Jahres 2010 durch das französische Magazin Mondonix etablierte sich Zambujo als einer der Top-Namen der World Music.

Argentina Santos

6 Februar 1924 (Interpretin)

Argentina Santos, Eigentümerin des legendären Restaurants Parreirinha de Alfama, in dem große Namen des Fado auftraten, hatte nie vor, Fadista zu sein. Aber eines Tages wurde sie zum Spaß zum Singen herausgefordert. Die Zuhörer applaudierten so sehr, dass auf einen Fado ein weiterer folgte, und damit begann ihre künstlerische Laufbahn, ohne dass sie sich dessen bewusst war. Mit ihrem eigenen Repertoire aus Kompositionen und Versen von Autoren, die ihr Restaurant besuchten, sang Argentina in den 50 Jahren ihrer Karriere an der Seite fast aller wichtigen Fadointerpreten.

Armandinho

11 Oktober 1891 - 21 Dezember 1946 (Gitarrist; Komponist)

Er hatte prägenden Einfluss auf das Spielen der portugiesischen Gitarre. Er entwickelte eine Technik, die es ihm erlaubte, das Instrument der Stimme und dem Stil der Sänger anzupassen, die er begleitete. Dadurch gelang es ihm nicht nur, das interpretative Können der Künstler hervorzuheben, für die er spielte, sondern auch der Zweitrangigkeit zu entkommen, mit der sich in der Regel die Instrumentalisten begnügen mussten. Armandinho war nicht nur ein hervorragender Instrumentalist, sondern auch Autor vieler Fados, die bis in unsere Tage weiterleben.

Beatriz da Conceição

21 August 1939 - 26 November 2015 (Interpretin)

Sie wurde in Porto geboren und lebte dort bis zu dem Tag, als sie auf einem Spaziergang in Lissabon eines der berühmtesten Fadolokale betrat und aus dem Stehgreif zu singen begann. Sofort wurde sie unter Vertrag genommen. Sie hat Charisma und ein sehr abwechslungsreiches Repertoire, zeigt aber vor allem in dramatischeren Liedern ihr ganzes interpretatives Können.

Camané

20 Dezember 1966 (Interpret)

Camané, einer der bekanntesten Namen seiner Generation, zeigte mit 12 Jahren sein Talent, als er den Wettbewerb "Grande Noite do Fado" gewann. Obwohl er sich als Fadista sieht, unternimmt er gerne Streifzüge in andere musikalische Bereiche. Er trat mit ständig wachsender Beliebtheit in Fadolokalen, im Fernsehen, in Musicals und sogar in Filmen auf, so im Film "Fados" des spanischen Regisseurs Carlos Saura. Im Jahr 2005 verlieh ihm die Stiftung Amália Rodrigues den Preis als bester männlicher Fadointerpret.

Carlos do Carmo

21 Dezember 1939 (Interpret)

Carlos do Carmo, einziger Sohn der Fadista Lucília do Carmo, wuchs zwischen Künstlertreffen und Gitarrenklängen auf. Obwohl er mit der Szene vertraut war, hatte er zunächst nicht die Absicht, die gleiche Laufbahn wie seine Mutter einzuschlagen. Aber der Erfolg, den er beim Singen im Freundeskreis hatte, sollte schließlich seine Zukunft bestimmen. Mit einem sehr eigenen Stil etablierte sich Carlos do Carmo als einer der führenden Vertreter der modernen Interpretation des Fado. 2014 gewann er einen Grammy in der Kategorie "Lifetime Achievement" und den Latin Grammy in Anerkennung seiner Laufbahn.

Carlos Paredes

16 Februar 1925 - 23 Juli 2004 (Gitarrist, Komponist

Der geniale Gitarrist Carlos Paredes ist Erbe einer langen Familientradition, in der die Gitarre immer präsent war. Tief beeinflusst vom Fado seiner Heimat Coimbra ist er in einem Maße für die Erneuerung und Neuerfindung des Gitarrenklangs verantwortlich, dass man behaupten kann, es gibt eine Zeit vor und nach Carlos Paredes. Er ist sowohl ein außergewöhnlicher Instrumentalist, als auch einer der bedeutendsten Komponisten für die portugiesische Gitarre überhaupt.

Carlos Ramos

10 Oktober 1907 - 9 November 1969 (Interpret)

Carlos Ramos begann seine Fado-Karriere als Gitarrist, aber nachdem er zu singen begann, hatte er einen Erfolg nach dem andern. Seine besondere Stimme eroberte das Publikum mit Erfolgen wie "Não Venhas Tarde" und "Canto o Fado". Er sang in den 40er und 50er Jahren in den berühmtesten Fadolokalen und wurde schließlich Eigentümer eines dieser Lokale, der "Toca", das aus den Nächten des Fado nicht wegzudenken war.

Carlos Conde

22 November 1901 - 13 Juli 1981 (Autor)

Carlos Conde, ein profilierter volkstümlicher Dichter, schrieb Hunderte von Gedichten für den Fado, die zum Repertoire der größten Interpreten gehören. Mit seinem Talent beschrieb er wie kein anderer die Gassen und Gässchen von Lissabon und brachte die ganze Vorstellungskraft des Fado in Strophen. Er war aufgrund seiner berühmtesten Gedichte buchstäblich in aller Munde. 2001 ehrte ihn die Stadt Lissabon, indem sie eine der Straßen der Stadt nach ihm benannte.

Carminho

20 August 1984 (Interpretin)

Sie ist eine der internationalsten portugiesischen Künstlerinnen und kann in ihrer Laufbahn Erfolge in den Hitlisten verschiedener Länder vorweisen, so in Spanien, wo sie als erste portugiesische Sängerin Nummer 1 in verkauften Platten wurde. 2009 brachte sie ihr erstes Album "Fado" heraus und wurde von einem Presseorgan als "größte Offenbarung des letzten Jahrzehnts" bezeichnet; im gleichen Jahr zeichnete das britische Magazin Songlines das Album mit seiner Aufnahme in die Liste der zehn "Best Album" aus. "Alma", ihr neuestes Album, katapultierte sie endgültig in die internationalen Tops.

Celeste Rodrigues

14 März 1923 (Interpretin)

In den Adern dieser Fadista, der Schwester von Amália Rodrigues, fließt der Fado. Sie begann in frühem Alter, im Freundeskreis Fado zu singen. Eines Tages hörte sie ein Unternehmer, Besitzer von mehreren typischen Lokalen, und beschloss, aus ihr eine professionelle Fadista zu machen. Mit ihrem Talent wurde sie rasch populär. Sie sang in den besten Fadolokalen und wurde schließlich selbst Besitzerin eines solchen Lokals, der "Viela". Auf dem Höhepunkt ihrer künstlerischen Laufbahn, die bereits viele internationale Tourneen zu verzeichnen hatte, wurde sie eingeladen, Aufnahmen für die BBC in London zu machen. Sie ist eine der führenden Figuren ihrer Generation.

Cidália Moreira

1 Januar 1944 (Interpretin)

Auf Cidália Moreira trifft der Begriff "Interpretation" buchstäblich zu. Sie verfügt über eine kraftvolle Stimme und beschränkt sich nicht nur darauf, sie unter Beweis zu stellen, sondern interpretiert jeden Vers mit einem Gefühl, das niemanden gleichgültig lässt. So gesehen ist Cidália eine einzigartige Künstlerin in der Welt des Fado. Sie hat einen unverwechselbaren Stil.

Ercília Costa

3 August 1902 - 16 November 1985 (Interpretin)

Sie war die erste Fadista, die im Ausland bei den Gemeinden der Emigranten auftrat. Ihre ersten Plattenaufnahmen stammen aus dem Jahr 1929. Sie wurde wegen ihrer Gewohnheit, beim Singen die Hände zu falten, die "Heilige des Fado" genannt. Sie machte Lieder wie "Amor de Mãe", "o Meu Filho", "Juro" oder "Fado da Amargura" populär.

Fernanda Baptista

7 Mai 1919 - 25 Juli 2008 (Interpretin)

Sie war bis zum Alter von 87 Jahren aktiv und gehörte in diesem Alter noch zum Ensemble eines Musiktheaters, einer Gattung, die sie in ihrer Karriere immer wieder pflegte. Auf den Bühnen des "Teatro de revista" - einer Art Musical, die damals in Lissabon sehr beliebt war - setzte sie sich als große und ausdrucksstarke Fadista mit charismatischer Präsenz durch.

Fernanda Maria

6 Februar 1937 (Interpretin)

Sie erbte die Lust am Fado von ihrem Vater. Als sie ihn, einen Amateur, für Freunde singen hörte, war sie fasziniert und begann, erste Schritte in einer Laufbahn zu unternehmen, die sie schließlich auf die wichtigsten Bühnen der Welt des Fado führten. 1964 eröffnete sie eines der berühmtesten Fadolokale Lissabons, das "Lisboa à Noite", in dem einige der größten Künstler der Szene auftraten. Sie besitzt eine unverwechselbare Stimme.

Fernando Alvim

6 November 1934 - 27 Februar 2015 (Viola-Spieler, Gitarrist)

Er war einer der bedeutsamsten portugiesischen Musiker. Drei Jahrzehnte lang war er Partner des genialen Gitarristen Carlos Paredes. Ihre gemeinsame Arbeit war ein Meilenstein in der Geschichte der portugiesischen Musik. Alvim erforschte verschiedene musikalische Gebiete, vor allem Jazz und Bossa Nova, gelangte aber im Fado zu wahrer Bedeutung. Er begleite mit seiner Viola mehrere Generationen von Sängern.

Fernando Farinha

20 Dezember 1928 - 12 Februar 1988 (Interpret; Autor; Komponist)

Fernando Farinha lebte als Kind im Lissabonner Viertel Bica und tat sich so früh - mit lediglich neun Jahren - mit dem Singen von Fados hervor, dass er als "Stöpsel der Bica" bekannt war. Da er mit 11 Jahren zur Waise wurde, erhielt er eine spezielle Erlaubnis, als professioneller Fadista zu arbeiten, und konnte dadurch mit seinen Gagen zum Lebensunterhalt der Familie beitragen. Während seiner Karriere sang er nicht nur und erfreute seine Zuhörer mit großartigen Interpretationen, sondern war auch Autor und Komponist verschiedener Fados. Eine Straße in Lissabon trägt seinen Namen.

Fernando Maurício

21 November 1933 - 15 Juli 2003 (Interpret)

Er wurde wie die legendäre Severa in der Rua do Capelão geboren. Im Herzen der Mouraria war er es von Kind auf gewohnt, Fado zu hören und zu singen. Er begann seine professionelle Laufbahn im Alter von 13 Jahren. Fernando Maurício besaß eine der außergewöhnlichsten Stimmen des Fado und verdiente sich in seiner Zeit den Titel als "König des Fado und der Mouraria". Seine glänzende Karriere wurde vom Publikum und anderen Fadistas anerkannt.

Fontes Rocha

20 September 1926 - 15 August 2011 (Gitarrist, Komponist)

A distinguished performer and composer, Fontes Rocha introduced a number of improvements to the sound of the Portuguese guitar, a feat for which his huge talent was universally acknowledged. In the 1960s, he played for Amália Rodrigues, with whom he toured all around the world. He was responsible for the musical arrangements and for the sound of Amália’s album "Com que Voz", one of the diva’s most acclaimed fado recordings.

Frederico de Brito

1894 - 1977 (Komponist; Autor)

Frederico de Brito war Dichter und Komponist einiger der am häufigsten interpretierten Lieder im Universum des Fado und einer der meistgesuchten Autoren seiner Generation. Er schrieb und komponierte auch für das Theater und die volkstümlichen Märsche Lissabons; es wird angenommen, dass er bis zum Ende seines langen Lebens mehr als tausend Liedtexte geschrieben und mehrere hundert Lieder komponiert hat. Zu seinen berühmteren Fados zählen "Fado do Britinho", "Janela Virada para o Mar" und "Canoas do Tejo".

Frederico Valério

11 Juni 1913 - 29 Mai 1982 (Composer)

Frederico Valério war Autor zahlreicher Kompositionen, die zu wichtigen Beispielen des Fado geworden sind. Anfangs der 40er Jahre kreuzte sich seine künstlerische Laufbahn mit der von Amália, für die er einige ihrer größten Erfolge wie "Ai Mouraria" und "Fado Malhoa" komponierte. Nach seiner Anerkennung in Portugal ging er Ende der 40er Jahre in die Vereinigten Staaten, wo es eines seiner Lieder bis in die Hitparade schaffte, und komponierte zwei Musicals am Broadway. Im Laufe seiner internationalen Karriere nahm er Lieder auf, die in Brasilien, den USA, Deutschland, Frankreich und England populär wurden.

Gisela João

6 November 1983 (Interpretin)

Kann man als Fadista geboren werden? Gisela João hat es bewiesen. Sie wurde in Barcelos im Minho geboren und wuchs dort auf; später zog sie nach Porto. So weit abseits des Universums des Fados und dabei noch sehr jung, beginnt sie, vor sich hin zu trällern, was sie im Radio hört. Ganz unverhofft singt sie schließlich in einem Fadolokal in Porto und danach in den Fadolokalen Lissabons, es musste einfach so kommen. Wo immer sie auftrat, begeisterte sie. Und als sie dann ihr erstes Album aufnimmt, geht es als Meilenstein in die Geschichte des Fado ein. Einige sagen, dass es einen Fado vor Gisela João und einen anderen nach ihr gibt...

Hermínia Silva

23 Oktober 1907 - 13 Juni 1993 (Interpretin)

Sie war unglaublich beliebt und zeichnete sich durch mühelose Improvisation und humorvolle Präsenz aus. Sie hatte vielfältige Begabungen: Sie war nicht nur Fadista, sondern trat auch auf den Bühnen des Musiktheaters und in Filmen auf. Als Sängerin war sie sowohl in ihrer Art, den Fado zu interpretieren, als auch wegen ihrer Bühnenpräsenz immer unverwechselbar. Sie war eine der emblematischsten Figuren des Fado castiço.

João Braga

15 April 1945 (Interpret)

Er hatte eine frühe Leidenschaft für Bossa Nova, Jazz und Rock'n'Roll. Diese jugendliche Begeisterung blieb ihm sein ganzes Leben erhalten. Allerdings drängte sich der Fado so stark auf, dass er schließlich seine Karriere bestimmte, was nicht eingeplant war. All diese musikalischen Einflüsse machten aus João Braga einen anspruchsvollen Fadista. In seinem Repertoire sind die besten Komponisten und Dichter wie Fernando Pessoa und Manuel Alegre zu finden. Er zählt mit seiner Förderung neuer Talente zu den größten Impulsgebern für die Erneuerung des Fado.

João Linhares Barbosa

15 Juli 1893 - 19 August 1965 (Autor)

Er war der Autor von mehr als 3000 Versen, alle von einer Qualität, die ihm den Status einer "unverzichtbaren Figur des Fado" einbrachte. Er war nicht nur ein begabter Dichter, sondern auch einer der bedeutendsten Fürsprecher der Fadistas. 1922 gründete er die Zeitung "Guitarra de Portugal", die zu einer der emblematischsten Publikationen der Fachpresse wurde.

Joel Pina

17 Februar 1920 (Viola-Spieler)

Joel Pina ist ein Bezugspunkt in der Geschichte des Fado, nicht nur wegen seiner Virtuosität als Instrumentalist, sondern auch wegen der entscheidenden Rolle, die er bei der Integration der Bass-Gitarre in das Fado-Universum spielte. Davor wurde sie gewöhnlich nicht zur instrumentalen Begleitung des Fado benutzt. Es war Joel Pina, der sie ab den 50er Jahren zu einem Teil dieser Musik machte. Er war Mitglied des Gitarrenquartetts Raul Nery und begleitete viele der besten Fadistas wie Maria Teresa de Noronha und Amália, mit der er in der ganzen Welt auftrat.

José Carlos Ary dos Santos

7 Dezember 1937 - 18 Januar 1984 (Autor)

Ein ungemein begabter Dichter, aus dessen Feder einige der schönsten Verse stammen, die jemals im Fado gesungen wurden. Die lyrische Qualität seiner Poesie erneuerte zusammen mit einer kreativen Freiheit das traditionelle Lissabonner Lied. Das beste Beispiel für seinen Einfluss findet sich auf der Platte von Carlos do Carmo "Um Homem na Cidade", für die er alle Texte schrieb - ein Meilenstein in der Geschichte des Fado. Obwohl sein Vermächtnis vor allem aufgrund seines Beitrags zur Erneuerung der leichten portugiesischen Musik gewürdigt wurde, ist es für den Fado von unschätzbarem Wert.

Lucília do Carmo

4 November 1919 - 19 November 1998 (Interpretin)

Lucília do Carmo erhielt mit 17 Jahren ihre Arbeitskarte. Obwohl sie im Alentejo geboren worden war, begeisterte sie sich bereits in jungen Jahren für das Lied Lissabons, das sie zu einer der größten Fadistas ihrer Generation werden ließ. "Maria Madalena", "Travessa da Palha" und "Loucura" sind einige ihrer größten Erfolge. Sie war Eigentümerin und Hauptattraktion eines der berühmtesten Fadolokale des Bairro Alto, des "Faia", und Mutter des großen Fadista Carlos do Carmo.

Manuel de Almeida

27 April 1922 - 31 Dezember 1995 (Interpretin)

Er wurde in der Bica geboren. Bereits mit 10 Jahren ging er in den Treffpunkten der Fadistas ein und aus und war fasziniert von ihren Zirkeln, den Gitarrenakkorden und vor allem von ihrer Einstellung. Als Heranwachsender sang er bereits als Amateur, aber seine Karriere begann später, in einer Nacht, in der er sich darauf einließ, in einem der renommiertesten Lokale der 50er Jahre, dem Tipóia, zu singen. Er sang zwei Fados und wurde sofort unter Vertrag genommen; danach gab es kein Halten mehr. Er spezialisierte sich auf den Fado castiço.

Maria da Fé

25 Mai 1942 (Interpretin)

Sie begann schon als Kind auf Festen von Amateuren zu singen und wurde sehr jung Mitglied des Ensembles eines der berühmtesten Fadolokale, dem Adega Machado, in dem sie ihre professionelle Karriere begann. 1975 eröffnete sie mit ihrem Mann ihr eigenes Lokal O Senhor Vinho. Die Interpretin emblematischer Lieder wie "Cantarei até que a voz me doa" und "Valeu a Pena" hat eine kräftige und unverwechselbare Stimme.

Mariza

16 Dezember 1973 (Interpretin)

Mit Mariza sind bereits Musiker der unterschiedlichsten Nationalitäten aufgetreten, und ihre Stimme mischte sich mit bekannten Stimmen wie der von Sting oder Tito Paris. Sie singt Fado, in den sich Klänge von Jazz, Flamenco oder heiße Rhythmen mischen, weil sie gern Risiken eingeht und neue Klangerfahrungen machen möchte. Sie ist einer der größten Namen der neuen Generation von Fadistas und wurde zur Botschafterin der Kandidatur des Fado zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit gewählt. Sie verfügt bereits über eine solide internationale Karriere; die britische Zeitung The Guardian bezeichnete sie als "Königin der World Music".

Maria Teresa de Noronha

7 September 1919 - 5 Juli 1993 (Interpretin)

Maria Teresa de Noronha war adliger Herkunft und begann sehr jung im geschlossenen Kreis von Familienfeiern zu singen, aber ihr offensichtliches Talent sollte ihr eine Karriere eröffnen, die vor allem im Radio begann. In 23 aufeinanderfolgenden Jahren sang sie live in einem Radioprogramm bis zu dem Tag im Jahr 1962, an dem sie beschloss, in den Ruhestand zu treten. Sie wurde zu einer emblematischen Figur eines Fado-Genres, das man gewöhnlich als "aristokratischen Fado" bezeichnet.

Mário Moniz Pereira

11 Februar 1921 - 31 Juli 2016 (Komponist; Autor)

Der bekennende Liebhaber des Fado war ein bemerkenswerter Komponist und Textautor. Im Laufe seiner langen Karriere schrieb er mehr als 130 Lieder, die von Künstlern verschiedener Generationen interpretiert und aufgenommen wurden. "Fado Varina" und "Valeu a Pena" sind Beispiele einiger seiner Lieder, die direkt in das musikalische und poetische Erbe des Fado eingingen.

Mário Pacheco

9 April 1953 (Gitarrist, Komponist)

Er gilt als einer der brillantesten Gitarristen der Gegenwart. Der Sohn des Gitarristen António Pacheco, der die großen Stimmen des Fado begleitete, trat als Instrumentalist in die Fußstapfen seines Vaters, tat sich aber auch als Komponist hervor. Sein erstes, 1992 erschienenes Album "Um Outro Olhar" wird seinem Titel gerecht und offenbart eine sehr persönliche Herangehensweise an den Fado. Einige Jahre später hob die britische Fachzeitschrift Songline sein Album "A Música e a Guitarra" als eines der besten des Jahres 2007 in der Kategorie World Music hervor.

Mísia

18 June 1955 (Interpretin)

Die Tochter eines Portugiesen und einer Spanierin verbrachte einen Teil ihrer Jugend in Spanien. Sie wurde mit dem Fado durch ihre Mutter vertraut, die ihn zu Hause hörte. Als sie 1990 nach Portugal zurückkehrt, nimmt sie das Album "Mísia" auf, das sie mit ihrer starken Persönlichkeit und einer unkonventionellen Herangehensweise an den Fado dem portugiesischen Publikum vorstellt. Sie singt gerne Texte gelehrter Dichter, eine Vorliebe, die ihr den Beinamen einer "intellektuellen Fadista" einbrachte. Sie kann auf eine solide internationale Karriere, vor allem in Spanien, Frankreich, England, Argentinien und Japan, blicken.

Raul Nery

10 Januar 1921 (Gitarrist)

Er debütierte mit neun Jahren mit seiner Gitarre in der Öffentlichkeit und spielte bereits als Achtzehnjähriger zusammen mit etablierten Musikern. Er begleitete Amália und weitere bedeutende Namen des Fado auf mehreren Tourneen in der ganzen Welt. In den späten 50er Jahren gründet er das Gitarrenensemble Raul Nery, das aus vier Ausnahmemusikern besteht: Raul Nery, José Fontes Rocha, Júlio Gomes und Joel Pina. Er wird übereinstimmend als einer der bedeutendsten portugiesischen Gitarristen angesehen.

Raquel Tavares

11 Januar 1985 (Interpretin)

Sie begann in jungem Alter die Zirkel der Fadistas zu frequentieren, und obwohl sie nicht in der Alfama geboren wurde, ließ sie sich, kaum war sie erwachsen, in diesem Viertel nieder. 2006 spielt sie ihr erstes Album ein, das ihr den Preis "Amália Rodrigues" als vielversprechendes Talent einbringt. Sie wird als traditionelle Fadointerpretin angesehen, aber ihr Interpretationsstil verleiht ihr eine Frische, die jeden Vers, den sie singt, mit neuem Leben erfüllt. 

Severa

26 Juli 1820 - 30 November 1846 (Interpretin)

Maria Severa Onofriana ist eine legendäre Figur des Fado. Sie wurde als Severa berühmt und gilt als die erste Fadista, über die Aufzeichnungen vorhanden sind. Ihre Liebesaffäre mit einem Adligen, dem Grafen von Vimioso, hat ebenfalls zu ihrem Ruhm beigetragen. Die Tochter einer einfachen Familie im Viertel Madragoa verdiente sich ihren Lebensunterhalt als Freudenmädchen und Sängerin. An dem Ort, an dem sie lebte und starb, in der Rua do Capelão im Viertel Mouraria, befindet sich heute zu ihrer Erinnerung eine Gedenktafel.

Tristão da Silva

18 Juli 1927 - 10 Januar 1978 (Interpret)

Als er zum ersten Mal als Sänger unter Vertrag genommen wurde, war er gerade 7 Jahre alt. Seitdem hörte er nie damit auf, den Traum, ein professioneller Fadista zu werden, zu verfolgen; dies wurde im Alter von 27 Jahren Wirklichkeit, als ihn zwei Fados zum Star machten: "Nem às Paredes Confesso" und "Maria Morena". Im Laufe seiner Karriere wirkte er an mehreren Radiosendungen mit und war Teil der Ensembles der berühmtesten Fadolokale. Seine tiefe und romantische Stimme fesselte Menschenmengen.

Vicente da Câmara

7 Mai 1929 - 28 Mai 2016 (Interpret, Komponist)

Vicente da Câmara war von adliger Herkunft und setzte wie auch andere Mitglieder seiner Familie die Tradition des aristokratischen Fado fort. Er hatte einen Großonkel und eine Tante, die beide Fadistas waren, und auch einer seiner Söhne, José da Câmara, folgte der gleichen Berufung. Er war ein ausgezeichneter Interpret des Fado, etablierte sich aber auch als Autor. Sein größter Erfolg war der Fado "A Moda das Tranças Pretas".

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